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Es werden Posts vom 2009 angezeigt.

Guter Hoffnung?

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Maria war guter Hoffnung, als sie vor rund 2000 Jahren mit Joseph verlobt war. Und dies nicht nur, weil sie schwanger war. Allerdings hätte sie viel Grund gehabt, die Hoffnung aufzugeben. Sie wurde schwanger, ohne dass sie verheiratet war – damals ein grosser Skandal! Sie hatte eine beschwerliche Reise vor sich, weil sie sich mit ihrem Verlobten im Heimatort einschreiben sollte. Sie lebte als Jüdin in einem schwierigen Umfeld, weil die Römer ihr Gebiet besetzten, kontrollierten und nicht davor zurückschreckten auch mit harter Hand durchzugreifen. Und schliesslich lebte sie in einer Region, welche selbst bei ihren Volksgenossen keinen guten Ruf genoss und immer wieder in Unruhe versetzt wurde. Wie konnte Maria trotzdem rundum guter Hoffnung sein? Die Schweiz ist weder besetzt noch ein Ort von regelmässigen Unruhen. Die meisten langen Reisen nehmen wir freiwillig auf uns, und um Anstoss zu erregen, braucht es in unserer Skandal geschwängerten Gesellschaft mehr als eine Tee

Frei denken

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Kein Mensch wünscht sich, gefangen zu sein, auch nicht in seinem Denken. Vielmehr wünschen wir uns Freiheit für unser Denken, Glauben und Reden. Als Christ glaube ich, dass Gott diese Freiheit grundsätzlich allen Menschen schenkt. Und zwar so umfassend, dass der Mensch sogar die Existenz Gottes in Frage stellen kann. Damit ist die von Gott gewährte Freiheit quasi absolut: Die Gedanken sind frei. Das bedeutet aber nicht, dass Gott unsere Gedanken nicht beurteilt und wertet. Im Gegenteil: Jesus sagt in der Bergpredigt, dass Gedanken genau gleich wie Taten vor Gott verwerflich sein können. Als Gesellschaft haben wir ein Interesse daran, die menschliche Freiheit zu begrenzen. Dort nämlich, wo sie dem Gemeinwohl und dem sozialen Frieden schadet. Wir können keine Gedanken verbieten, aber wir können die Redefreiheit und die Meinungsfreiheit begrenzen. So sind rassistische, Gewalt verherrlichende oder verleumderische Äusserungen nicht erlaubt. In letzter Zeit wurde sehr heiss über Freidenker,

Urteil

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Niemand erscheint gerne vor dem Richter, ausser vielleicht ein Anwalt, der davon lebt. Es ist besonders für den sehr unangenehm, der wegen eines schuldhaften Vergehens vor Gericht erscheinen muss und ein Urteil erwartet. Was im Rechtswesen normal ist, müsste eigentlich im Alltag nicht der Fall sein. Aber sehr oft werden auch in Schule, Familie, Beruf und Politik Urteile von Menschen über andere gefällt, obwohl weit und breit kein Richter ist. Sehr schnell sind wir mit einem voreiligen Urteil bereit, wenn wir von einem angeblichen Vergehen wissen oder bloss davon gehört haben. Und nicht immer sind es die Medien, die zu solchen Vorurteilen verleiten. Es liegt in der beeinträchtigten Natur des Menschen, dass er sich nicht nur als Anwalt der Gerechtigkeit, sondern auch als Richter in Szene setzen will. Wieso geschieht dies? Vielleicht liegt es an unserem Verlangen nach Gerechtigkeit. Nach einer Miss-Handlung haben wir das Bedürfnis auf Wiedergutmachung. Ein Prinzip, das auch

Sex im Wandel

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Es gab tatsächlich Zeiten und es gibt tatsächlich Orte auf diesem Planeten, wo der Geschlechtsverkehr in erster Linie zum Zeugen von Kindern dient. Es geschieht dies vor allem in einem Umfeld, wo das Bewusstsein der Abhängigkeit von den zukünftigen Generationen stark vorhanden ist. Es ist nicht zufällig, dass in ärmeren Ländern oder zu Zeiten als unser Sozialsystem noch nicht so stark ausgebaut war, Familien mit sieben und mehr Kindern keine Ausnahme bildeten. Wer seinen letzten Lebensabschnitt wirtschaftlich und sozial sichern wollte, zeugte Kinder, die ihn später versorgen würden. Und weil die Kindersterblichkeit hoch war, lag die Kinderzahl eher bei zehn als bei drei. Heute erklärt "Dr. Sex" in "20 Minuten" wie eine 14Jährige ohne das Wissen ihrer Eltern zur Pille gelangen kann. Es ist ja klar, wer geschlechtsreif ist, soll heute seinen Spass haben dürfen. Denn dazu ist doch Sex da. Sex in jeder Zeitung, Sex an allen Orten, Sex in allen Lagen. Die Sexualität im W

Angstgesteuert

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Es ist ja eher selten, dass Menschen offen über ihre Ängste reden. Trotzdem werden in letzter Zeit je länger je mehr Ängste offenbar; auch unter Christen. Das Gefährliche an der Angst ist eigentlich nicht ihr Vorhanden-Sein, sondern ihre Auswirkung auf mein Denken und Handeln. Angst lähmt und verhindert klares Denken und im dümmsten Fall, lässt sie mich mein Vertrauen auf Gott vergessen oder sogar verlieren; ausser ich gehe mit meiner Angst dorthin, wo sie hin gehört: abgelegt bei Jesus. Wenn ich verschiedene öffentliche Debatten von Christen über aktuelle Themen verfolge, werde ich den Verdacht nicht los, dass wir uns zu oft von der Angst steuern lassen: Ich denke da zum Beispiel an unsere Diskussionen über biometrische Pässe, Minarette oder Harmos. Es gibt bei allen drei Themen vernünftige Argumente dafür und dagegen. Aber waren unsere Debatten nicht vor allem von Ängsten geprägt, statt von Vertrauen auf Gott? Ich bestreite nicht, dass man aus dem Vertrauen auf Jesus au

Grosser Rat will «christlich-abendländischen Wert stärken»

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Der Grosse Rat will die «christlich-abendländischen Werte stärken». Er hiess ein Postulat aus EVP- und EDU-Kreisen gut. "Wir wollen keine fundamentalistischen Ansichten vermitteln und niemanden zum Glauben bekehren", versicherte Philippe Messerli (EVP, Nidau). Die Motion, die von Marc Jost (EVP, Thun) und dem inzwischen in den Nationalrat nachgerutschten Andreas Brönnimann (EDU, Belp) mitunterzeichnet worden war, bezwecke zweierlei: «Eine bessere Umsetzung des bestehenden Lehrplans in Bezug auf den Religionsunterricht», und dass sich der Erziehungsdirektor auch im neuen Lehrplan für die Vermittlung christlich-abendländischer Werte einsetzt. ... SP, Grüne und die BDP lehnten den Vorstoss ab. Zu gross war die Angst, die konfessionelle Neutralität der Schule würde beschnitten. Nachdem Messerli die Motion in einen unverbindlichen Prüfauftrag umgewandelt hatte, sah Erziehungsdirektor Bernhard Pulver nur noch «kleine Differenzen». Der Rat nahm das Postulat mit 84 Ja zu 48 Nein be

EVP mit Kopf und Kragen

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Genau sieben Monate vor den Kantonswahlen steigt die Berner EVP mit ­einer originellen Idee ins Rennen. Als prominenten Kopf portiert ihren Regierungsratskandidaten Marc Jost mit einem EVP-Branding auf dem Kragen. «Viele Sportler treten mit Logos auf, wir haben das abgekupfert», so der 35-Jährige. Die zweite Kragenspitze will die EVP Unternehmen, die ihre Werte teilen, zur Verfügung stellen. Während man bei anderen Parteien nicht wisse, woher die Spenden kämen, sorge die EVP so für Transparenz auf den ersten Blick. 20min vom 27.8.09

Christen in Thun

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„Wir sind heute fast soweit, dass wir alles thematisieren können." Dies sagt der Präsident der Evangelischen Allianz Region Thun, Marc Jost, im Gespräch mit idea Spektrum Schweiz. Die regionale Allianz am oberen Ende des Aaretals verbindet 30 christliche Gemeinden und Gemeinschaften. Jost hebt die geistliche Qualität des Miteinanders hervor; dazu trage das gewachsene Vertrauen unter den Leitern bei. „Wir haben keinen Ehrenkodex für die Praxis, aber die verantwortlichen Leiter haben das ‚Gspüri‘, was man gemeinsam praktizieren kann." Vor 15 Jahren habe es noch tiefe Gräben zwischen charismatischen und traditionellen evangelikalen Freikirchen gegeben. „Vor etwa zehn Jahren begann man vermehrt aufeinander zuzugehen und sich zu versöhnen. Als ich vor vier Jahren Allianz-Präsident wurde, hatten sich die Beziehungen unter den Leitern schon sehr positiv entwickelt." Grosse Feiern, vertraute Gemeinschaft Bei den Gottesdiensten (die Allianzgemeinden sprechen von insgesamt 3000 G

Jesus im Thuner Alltag

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Von: Andrea Vonlanthen Der Thuner Sommer wird von Jesus geprägt. Jedenfalls von einer Rockoper mit diesem Namen: «Jesus Christ Superstar». Das legendäre Musical handelt von den letzten sieben Tagen von Jesus. Von einem sehr menschlichen, lebenslustigen Jesus. Erotische Gefühle für die Jüngerin Maria Magdalena sind ihm hier keineswegs fremd. Für gläubige Christen eine klare Provokation. Ausgerechnet in Thun, das als «fromme Hauptstadt der Schweiz» gilt! Doch die Aufregung unter den Frommen bleibt kleiner, als anzunehmen wäre. Und als von den Musical-Promotoren vielleicht erhofft. Das ist auch damit zu erklären, dass sich die regionale Evangelische Allianz nicht provozieren lässt. Allianz-Präsident Marc Jost hält das Musical auch für problematisch. Von öffentlichem Protest jedoch rät er ab. Er geht selber hin und stellt sich den Fragen der Medien und der Zweifler. Und er rät andern Christen, das gleiche zu tun. Er macht eine frivole Rockoper zur Chance für das Evangelium von Jesus Christ

"Eine Stadt soll wissen, was Christen wollen"

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Der Thuner Allianz-Präsident Marc Jost zur Entwicklung seiner «frommen Hauptstadt» Einheit unter den Thuner Christen: Als regionaler Allianz-Präsident versteht sich EGW-Pfarrer Marc Jost stark als Brückenbauer. 30 christliche Gemeinschaften in der Evangelischen Allianz vereinigt. 3000 Menschen versammeln sich jeden Sonntag in ihren Gottesdiensten. Thun gilt als besonders fromme Stadt. Hier werde wohl mehr gebetet als anderswo, räumt der regionale Allianz-Präsident Marc Jost ein. Und in Thun wird ein frivoles Jesus-Musical zur Chance gemacht. «Spektrum»: Wann haben Sie im Thuner Alltag das letzte Gespräch über Jesus geführt? Marc Jost: Das war Mitte Juli anlässlich der Premiere des Musicals «Jesus Christ Superstar». Da fragte mich der Chefredaktor des «Thuner Tagblatts», ob dieses Musical wirklich gotteslästerlich sei. Ich solle doch einen Gastkommentar dazu schreiben. So konnte ich meine Einschätzung über das Musical und über Jesus äussern, zuerst mündlich, dann schrif

Bern braucht Brückenbauer

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Verzweifelter Spinner oder Gottes Sohn?

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Wie stellen sich eigentlich fromme Christen zum Musical auf der Thuner Seebühne? Diese Frage hörte ich in den vergangenen Wochen immer wieder und auch von etlichen Journalisten. So hat diese Zeitung vor einigen Tagen getitelt: "Im Jerusalem des Berner Oberlands" und darüber berichtet wie sich so genannt evangelikale Christen zum Inhalt von "Jesus Christ Superstar" stellen. Meine Antwort war vor der Premiere kurz gefasst die: Inhaltlich kritisch, grundsätzlich sehe ich es aber als Chance, dass Jesus zum Thema wird. Am vergangenen Samstag durfte ich auf Einladung dieser Zeitung die Premiere mit meiner Frau besuchen. Und… ich wurde positiv überrascht! Die Regisseurin Helga Wolf setzte in die Tat um, was sie im Interview am Tag der Premiere ankündigte: „Wir wollen die Religion nicht verunglimpfen; vielmehr zeigen wir das Verständnis davon im heutigen Kontext.“ Das ist ihr gelungen. Viele Szenen setzen aktualisiert biblische Begebenheiten um und tragen damit Wichtiges z

Im Jerusalem des Berner Oberlands

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Thun ist die Hauptstadt der evangelischen Freikirchler – und hier wird jetzt das Skandalmusical «Jesus Christ Superstar» gespielt. Ein Sakrileg? «Wer sich nicht lossagt von allem, wie will er Jesu Jünger sein?» Das ist der Beginn einer mehrminütigen Predigt, um die man nicht herumkommt, wenn man auf dem Telefonbeantworter von Thomas David Hermann in Bönigen eine Nachricht hinterlassen möchte. Hermann bezeichnet sich als «Jünger Jesu», und er ist in den letzten Wochen in der Oberländer Öffentlichkeit dezidiert in Erscheinung getreten. Er hat eine kleine Aktion gestartet gegen die am 11.Juli startende Aufführung des Musicals «Jesus Christ Superstar» auf der Thuner Seebühne, er hat Musicalplakate überklebt und mit eigenen Traktaten versehen. Kein anonymer Protest, sondern alles fein säuberlich unterzeichnet mit Name und Adresse. Als bis jetzt praktisch Einziger tut Hermann, was man viel heftiger erwarten würde. Das Berner Oberland gilt als Trutzburg bibeltreuer Evangelikaler, die sich ge

neue CD vom Brüetsch

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Ab sofort ist die neue Scheibe meines Brüders verfügbar: "Zur Fröid befreit" Reinhören und bestellen ! Seine Homepage: http://christophjost.jimdo.com/ Sehr empfehlenswert!

Zeichen für die Ärmsten

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von Dölf Barben Der Grosse Rat verpflichtet den Regierungsrat, sich beim Bund mit einer Standesinitiative für mehr Entwicklungshilfe einzusetzen. Direkthilfe aus der Kantonskasse war für den Rat aber des Guten zu viel. Der Thuner EVP-Grossrat Marc Jost klang gestern im Kantonsparlament wie ein Pfarrer. Allerdings: Jost ist auch Pfarrer (beim Evangelischen Gemeinschaftswerk), zudem eignete sich sein Thema perfekt für eine Predigt. Für Leute hierzulande sei es selbstverständlich, hob er an, dass sie ein Frühstück haben, und auch sauberes Wasser und Medikamente. «Jetzt stellt euch vor, ihr habt eine Infektion und könnt euch keine Medikamente leisten.» Jost erinnerte an all die Menschen, die in Armut leben, und an jene, denen wegen der Finanzkrise ein Rückfall in die Armut droht. Vor diesem Hintergrund ist es für Jost unverständlich, dass der Bundesrat eine Erhöhung der Entwicklungshilfe von 0,4 auf 0,5 Prozent des Volkseinkommens ablehnt –zumal die Uno den Industrieländern empfiehlt, 0,7

Wenig Geld für die Dritte Welt

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Der Regierungsrat will sich nicht beim Bund für eine Erhöhung der eidgenössischen Entwicklungshilfe einsetzen. Und er will auch die bescheidene kantonale Entwicklungshilfe nicht aufstocken. Laut einer Empfehlung der Uno sollen die Industrieländer zur Bekämpfung von Hunger und Armut 0,7 Prozent ihres nationalen Volkseinkommens in die Entwicklungshilfe investieren. Die Schweiz erfüllt die Forderung nicht. Ihr Beitrag an die Entwicklungshilfe lag in den letzten Jahren bei knapp 0,4 Prozent. Die Bundesversammlung hat darum Ende 2008 verlangt, der Bundesrat müsse eine Erhöhung auf 0,5 Prozent vorbereiten – was die Landesregierung nun aber vorerst nicht tun will (vgl. Seite 8). Marc Josts Vorschlag Wie auch immer: Auch 0,5 Prozent sind für den Thuner EVP-Grossrat Marc Jost deutlich zu wenig, und darum verlangte er mit einer Motion, der Kanton Bern solle mit einer Standesinitiative Druck machen, damit der Bund seine Entwicklungshilfe auf 0,7 Prozent erhöhe. Auch der Kanton Bern selber aber, s

Wir Schweizer und das Nadelöhr

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In der Bibel gehören jene Berichte zu meinen Favoriten, die einen kniffligen Schluss haben. Auch diese hier gehört dazu: Ein junger Mann begegnet Jesus und fragt ihn: "Was muss ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben erhalte?" Jesus weist ihn als erstes auf einige der Zehn Gebote hin: "Du sollst nicht morden, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen; ehre deinen Vater und deine Mutter, und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!" Hier folgt die erste Überraschung: Der junge Mann sagt: "Ich habe alle diese Gebote befolgt. Was muss ich sonst noch tun?" Jesus erwidert: "»Wenn du in der Liebe zu deinen Mitmenschen vollkommen sein willst, dann geh, verkaufe alles, was du besitzt, und gib das Geld den Armen, so wirst du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!" Jetzt ist die Überraschung weniger gross: Der Mann geht nämlich traurig weg, weil er ein grosses Vermögen hat. Diese

Werte öffentlich diskutieren

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Vier junge Politiker der Region stören sich an religiöser Werbung. Sie schätzen und achten zwar die Glaubensfreiheit und gestehen ein, dass Religion eine wichtige Basis für ethische Werte sein kann. Gleichzeitig finden sie aber, dass Werbung mit Bibelzitaten sowie eine Plakatkampagne mit Fragen zur Identität des Menschen – wie sie in den letzten Wochen aushingen – religiöse Gefühle verletzen, den Frieden gefährden und ihr sittliches Empfinden stören würden. Sie stellen zudem die Frage, wie weit die Vermarktung von Religion gehen dürfe. Als Verantwortlicher einer der beiden Kampagnen nehme ich zu diesen Fragen und Äusserungen gerne Stellung. Vorab ist es begrüssenswert, wenn sich junge Menschen mit Kampagnen auseinandersetzen, welche die Grundfragen des Menschseins angehen. Der Religionsfriede in unserem Land wird aber nicht dadurch gefährdet, dass Kernaussagen der Bibel wieder ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit kommen oder Fragen zum Menschsein gestellt werden. Im Gegen

Ist er wahrhaftig auferstanden?

Warum es schwierig ist, nicht an die Auferstehung zu glauben. Ist die Auferstehung Jesu Christi ein Symbol, da sie allen menschlichen Erfahrungen widerspricht? Ist sie eine weiterverbreitete Legende oder Erfahrung einer Massensuggestion seiner Nachfolger? Oder ist die Auferstehung ein historischer Fakt, dem man sich stellen muss? Einige handfeste Argumente, die für die historische Tatsache sprechen. Ist Jesus gar nie gestorben? Das erste, was man gegen die Auferstehung Jesu vorbringen kann, ist die Behauptung, Jesus sei gar nicht gestorben. Diese Scheintod-Theorie wird etwa von Muslimen geteilt. Dagegen spricht verschiedenes. Zum einen war die Kreuzigung eine der brutalsten und sichersten Hinrichtungsarten im Römischen Reich. Medizinisch ist ein Überleben kaum haltbar. Sie war mit hohem Blutverlust und einem Schockzustand des Körpers verbunden. Zum andern war ein Römischer Hauptmann für die Hinrichtung zuständig. Er war sich diese Arbeit gewohnt und des Todes Jesu gewiss; wie übr
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Wahlen 2010: EVP will einen Sitz in der Regierung Ihre E-Mail wurde abgeschickt. Schliessen Die EVP des Kantons Bern rechnet sich bei den kantonalen Wahlen von 2010 Chancen auf einen Sitz im Regierungsrat aus. EVP-Grossrat Marc Jost (Bild: Andreas Blatter) Sie tritt höchstwahrscheinlich mit Grossrat und Pfarrer Marc Jost aus Thun und dem Ingenieur Patrick Gsteiger aus Moutier an. Die Delegiertenversammlung der EVP muss diesen Vorschlag der Geschäftsleitung am 25. April noch bestätigen, wie die Partei am Freitag mitteilte. Chancen auf einen Sitz sieht die EVP, weil bei den nächsten Wahlen die ausseramtlichen, vorgedruckten Wahlzettel nicht mehr erlaubt sind. «Erstmals gleiche Wahlchancen» Diese Zettel hätten den beiden grossen politischen Blöcken einen entscheidenden Vorteil verschafft. «Zum ersten Mal überhaupt haben Kandidierende der blockunabhängigen EVP die gleichen Wahlchancen», frohlockt die Partei. Die Kandidaturen der E

Anonyme Christen heute

Im vergangenen Jahrhundert hat ein Theologe (Karl Rahner) den Begriff "anonyme Christen" geprägt, und zwar für Menschen, die in ihrem Leben nie mit dem christlichen Glauben und der Bibel in Berührung kamen, aber deren Lebenswandel potenziell der eines gläubigen Christen gewesen war. Ich fülle den Begriff "anonyme Christen" heute anders, weil mich ein Phänomen in der Christenheit beschäftigt. Immer wieder begegne ich Menschen, die sich aus der Gemeinschaft der Gläubigen verabschiedet haben oder dabei sind sich zurückzuziehen. Sie tun dies nicht, weil sie den Glauben an Gott und das Vertrauen in Jesus Christus verloren hätten. Es ist also keine Abkehr vom Glauben, sondern eine Abkehr von den Gläubigen. Wenn ich nach Gründen frage, werden oftmals zwischenmenschliche Probleme, zeitliche Überlastung und Beschneidung der persönlichen Freiheit erwähnt. Das stimmt nachdenklich! Lässt sich Christsein in der Anonymität leben? Weshalb fliehen Christen in die anonyme Einsamkeit

Begnadete Leistung?

Kennen Sie Calvin? Nein, ich meine nicht die kleine schulmüde Comic-Figur. Ich denke an den Reformator, der Genf und noch viele andere Städte tiefgreifend verändert hat. Vor rund 500 Jahren ist er geboren, deshalb feiern wir neben dem Darwin- auch das Calvin-Jahr. Mich beschäftigt eine Frage besonders, wenn ich an Johannes Calvin denke: Welchen Stellenwert hatte für diesen grossen Theologen (und Juristen) die Arbeit? Wie ich gerade auf diese Frage komme? Einerseits hat Calvin ähnlich wie Luther und Zwingli messerscharf herausgearbeitet, wie der Mensch zum Heil gelangen kann: Nicht durch irgendwelche guten Werke, sondern durch bedingungslose Gnade. Andererseits hat Calvin eine Arbeitsethik vertreten, die zwar jeglichem Selbstzweck eine Absage erteilte, aber von den Menschen trotzdem alles abverlangte. Wie können zwei so unterschiedliche Ansätze von ein und demselben Menschen stammen? Erst vor kurzem hatte ich dazu ein Aha-Erlebnis. Der Grund könnte in Calvins Prädestinationslehre liegen

Schlechte Geheimnisse

Früher als Primarlehrer, später als „Kinderpfarrer“ und heute als Vater bemühe ich mich den Kindern einen guten Umgang mit Geheimnissen beizubringen. In allen pädagogischen Ausbildungen wird heute darauf geachtet, dass bereits den Kleinsten klar gemacht wird: Es gibt gute und schlechte Geheimnisse. Gute Geheimnisse machen mir und anderen Freude. Sie sind angenehm und tun niemandem weh. Es ist auch nicht tragisch, wenn ein gutes Geheimnis aus Versehen mal verraten wird. Die fröhliche Überraschung fällt dann halt weg. Ganz anders die schlechten Geheimnisse: Sie sind unangenehm, machen Schmerzen und können nur mit grossem Druck wirklich geheim gehalten werden. Was bei Kindern präventiv gelehrt wird, damit sie keinen Übergriffen und Missbräuchen von Erwachsenen ausgeliefert sind, könnte das Vorbild für viele Erwachsene sein. Ich denke da zuerst an den Finanzplatz Schweiz, der gerade in diesen Tagen erkennen muss, wie unangenehme und weitreichende Konsequenzen schlechte Geheimnisse haben kö

Just buying a house

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Trotzdem - die paradoxen 10 Gebote

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von Dr. Kent M. Keith Die Menschen sind unberechenbar, unvernünftig und denken nur an sich. Liebe sie trotzdem . Wenn du Gutes tust, wird man glauben, dass Du Hintergedanken hast. Tue trotzdem Gutes. Wenn du erfolgreich bist, machst du dir falsche Freunde und wahre Feinde. Sei trotzdem erfolgreich. (...) Offenheit und Ehrlichkeit machen dich verwundbar. Sei trotzdem offen und ehrlich. Die grössten Pläne der grössten Menschen können von den geringsten und einfältigsten Menschen zunichte gemacht werden. Schmiede trotzdem grosse Pläne. Die Menschen sympathisieren mit Verlierern, folgen aber nur Gewinnern. Kämpfe trotzdem für die Verlierer. Dinge, an denen du jahrelang gearbeitet hast, können über Nacht zerstört werden. Arbeite trotzdem weiter. Manche Menschen brauchen dringend deine Hilfe, greifen dich aber an, wenn du sie Ihnen gibst. Hilf Ihnen trotzdem . Gib der Welt dein Bestes und Undank wird dein Lohn sein. Gib der Welt trotzdem dein Bestes. © Copyright Kent M. Keith 1968, re

Freude am Effekt

Irgendwann in der klein kindlichen Entwicklung erscheint das Phänomen "Freude am Effekt". Das kleine Kind entdeckt den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Es drückt auf ein Spielzeug, und es folgt ein Quietschen. Unsere Kinder können dann jeweils stundenlang aus Freude am Erkennen so eines Effekts an Dingen drücken, stossen, schieben, ziehen oder was auch immer. Ich habe den Eindruck, dass die Freude am Effekt nicht auf Kleinkinder beschränkt bleibt, sondern dass wir diese Freude ein Leben lang nicht verlieren. Wir erleben uns auch als Erwachsene gerne als wirksam und effektiv. Eine Grafikerin freut sich am gelungenen Plakat. Ein Schreiner ist stolz auf sein passendes Möbelstück. Die Hausfrau freut sich - immerhin kurz - über die saubere Wohnung. Und der Pfarrer ist stolz auf seine verfasste Predigt. Eigentlich ein schöner Effekt, diese Freude nach erfolgreicher und getaner Arbeit. Er gibt uns Zufriedenheit und bestätigt uns, dass wir etwas bewirken können. Aber dieser

pastorcito in telethun.ch

Rettet den "Bund"!

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Eine der besten Tageszeitungen droht zu verschwinden. Helfen Sie mit dies zu vermeiden: http://www.rettet-den-bund.ch

Dank und Ja

Zu Hause beim "Stillen Örtchen" hing während meiner Kindheit ein Zitat, das mir immer wieder zum Jahreswechsel einfällt: "Dem Vergangenen: Dank, dem Kommenden: Ja!" Es stammt von Dag Hammerskjöld. Er hat diese Worte seinem Tagebuch im Jahr 1953 anvertraut. Im selben Jahr wurde er UNO-Generalsekretär. Er übte dieses Amt bis 1961 aus, als er bei einem Flugzeugabsturz in Kongo ums Leben kam. In den vergangenen Zeiten habe ich mich vor allem mit dem Zitierten und seinem Leben auseinandergesetzt. Während meiner Kindheit hingegen hatte ich überhaupt keine Vorstellung, wer sich hinter diesem Namen verbirgt. Die Worte "Dem Vergangenen: Dank, dem Kommenden: Ja!" habe ich aber hunderte von Malen gelesen und darüber nachgedacht. Rückblickend frage ich mich, ob es dieses Zitat war, das in mir dieselbe Grundhaltung wachsen liess oder ob sich meine bisherigen Lebenserfahrungen mit der Einsicht des skandinavischen Mystikers einfach sonst deckten. So oder so stelle ich fe