Guter Hoffnung?


Maria war guter Hoffnung, als sie vor rund 2000 Jahren mit Joseph verlobt war. Und dies nicht nur, weil sie schwanger war. Allerdings hätte sie viel Grund gehabt, die Hoffnung aufzugeben. Sie wurde schwanger, ohne dass sie verheiratet war – damals ein grosser Skandal! Sie hatte eine beschwerliche Reise vor sich, weil sie sich mit ihrem Verlobten im Heimatort einschreiben sollte. Sie lebte als Jüdin in einem schwierigen Umfeld, weil die Römer ihr Gebiet besetzten, kontrollierten und nicht davor zurückschreckten auch mit harter Hand durchzugreifen. Und schliesslich lebte sie in einer Region, welche selbst bei ihren Volksgenossen keinen guten Ruf genoss und immer wieder in Unruhe versetzt wurde. Wie konnte Maria trotzdem rundum guter Hoffnung sein?


Die Schweiz ist weder besetzt noch ein Ort von regelmässigen Unruhen. Die meisten langen Reisen nehmen wir freiwillig auf uns, und um Anstoss zu erregen, braucht es in unserer Skandal
geschwängerten Gesellschaft mehr als eine Teenie-Mutterschaft. Trotz allem sind viele Schweizer nicht gerade hoffnungsvoll, was die Aussichten unseres kleinen Inselstaates anbelangt

Weshalb war die junge Maria im turbulenten Palästina hoffnungsvoller als wir in unserer wohl behüteten Schweiz? Ihre Hoffnung gründete sich offenbar nicht in dem, was um sie abging. Die Umstände konnten ihre Zuversicht nicht brechen. Woher kam diese Hoffnung denn? Im ersten Kapitel des Lukasevangeliums können wir dies nachlesen: „Wie freue ich mich an Gott! Er hat mir Beachtung geschenkt.“ Sie setzte ihre Hoffnung auf Gott, der sie würdig empfand, den Sohn Gottes zu gebären. Deshalb gibt es Hoffnung, weil Christus geboren wurde! Nicht bloss für Maria. Durch ihn ist Gottes Barmherzigkeit und verändernde Kraft für jeden Menschen greifbar nahe. Gott wird Mensch im Baby der Maria und zeigt uns, dass er uns in dieser hoffnungslosen Zeit nicht alleine lässt, sondern treu versorgt und führt, wenn wir ihm Vertrauen schenken.

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