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Es werden Posts vom 2013 angezeigt.

Glaube macht rechtlos

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Rami* wurde Christ als erwachsener Mann im Nahen Osten. Er war verheiratet und hatte Kinder. Er liebte seine Familie und sorgte für sie. Rami hatte Arbeit in der Stadt und nahm seine Verantwortung als Bürger wahr. Eines Tages, etliche Jahre nachdem Rami Christ geworden war, beschuldigte ihn jemand der Apostasie und meldete diesen Abfall vom islamischen Glauben der Polizei. Bildquelle: portesouvertes.ch Bald darauf erfuhr Rami vor einem Scharia-Gericht der Region folgendes: Falls er nicht von seinem neuen Glauben absagen würde, verurteilte ihn das Gericht, und Rami würde all seine zivilen Rechte verlieren und zu einem Mündel des Staates werden. Seine Ehe würde annulliert. Seine Kinder würden ihm genommen. Es würde ihm verboten, irgendwelche Verträge zu unterzeichnen, sei es um ein Auto zu kaufen, ein Haus zu mieten oder einen Kredit aufzunehmen. Die einzige Religion, die ihm all diese Rechte in jenem Land ermöglichen würde, wäre der Islam. Die Polizei und das Gericht dachten, Ram

ScanAFan - Anleitung - Marc, der grösste Fan der Post?

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Bei der Schweizerischen Post läuft momentan ein Wettbewerb, an dem ich teilnehme. Auf 300 von insgesamt 15'000 gelben Briefkasten der Post ist mein Porträt zu finden (aktuell sind 169 Porträts von mir entdeckt/ gescannt worden; vgl.  https://www.der-groesste-fan.ch/#  ! Filter auf Marc J. einstellen). Das Video zeigt, was es u.a. zu gewinnen gibt... Worum geht es? Wer ein Smartphone oder iPhone hat, kann mitmachen. Und das geht so: 1. Lade die App ScanAFan auf dein Handy: AppStore (iOS): https://itunes.apple.com/ch/app/scan-a-fan/id696549631?mt=8 PlayStore (Android): https://play.google.com/store/apps/details?id=com.swisspost.biggestfan 2. Melde dich mit einer E-Mail-Adresse oder via facebook in der App an! Jetzt kannst du mich auf zwei Wegen unterstützen: - Du entdeckst Briefkasten mit meinem Foto, scanne mich und ich erhalte 10 Punkte, wenn der Briefkasten noch nicht entdeckt worden ist. - Falls der Briefkasten bereits gescannt wurde, kannst du im Umkreis vo

Ein Gebet voraus

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„Ein Gebet voraus“ so heisst eine Impulsveranstaltung in Bern, welche morgen Samstag Christen aller Kirchen vor dem Bettag zum gemeinsamen Beten einlädt. Sind betende Menschen immer ein Gebet voraus? Gerade so, wie wenn schlagfertige Leute den anderen einen Schritt voraus sind? Oder hat „ein Gebet voraus“ ganz eine andere Dimension als die des Vorsprungs auf andere? Als Christ und Theologe beschäftige ich mich viel mit dem Beten und pflege wie jeder betende Mensch einen ganz persönlichen Stil der Kommunikation mit Gott. Neben dem persönlichen Gebet während des Tages ist mir auch das Gebet in kleinen Gruppen sehr vertraut. In meinem Beruf habe ich das Privileg, dass fast jede Arbeitssitzung mit Gebet beginnt. Sei das bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz, beim evangelischen Hilfswerkverband Interaction oder auch in der Evangelischen Volkspartei; ja sogar vor den Sessionen des Grossen Rates in Bern können jene mit einer Andacht beginnen, die das wünschen. Und diese Treffen sc

Es geht um mehr als nur um die Wurst

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Es geht bei der Abstimmung zum Arbeitsgesetz um die Ladenöffnungszeiten bei Tankstellenshops an Hauptverkehrswegen mit starkem Reiseverkehr. Künftig sollen diese während 24 Stunden geöffnet sein können und das ganze Sortiment verkaufen können. Mit der Liberalisierung der Öffnungszeiten von Tankstellenshops dürfte zum ersten Mal ein Detaillist die ganze Nacht sowie am Sonntag offen haben. Die Befürworter werben für ein Ja mit dem Slogan „Bratwürste legalisieren“ und spielen auf die heutige Einschränkung des Sortiments an. Nun, ich habe schon bisher meine Bratwurst immer legal gekauft. Und  es geht bei dieser Abstimmung in der Tat nicht nur um die Wurst. Besser wird hier von der Salami gesprochen. Denn es ist offensichtlich eine Salamitaktik, welche die grenzenlosen Liberalisierer hier anwenden: Scheibe um Scheibe geht es in Richtung 24-Stunden Ladenöffnungszeiten und damit auch um die Abschaffung des Sonntags. Der Schutz des Sonntags als Ruhe- und Feiertag und der Schutz der Ar

Grosse Pläne?

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Auf der Erde leben heute über 7 Milliarden Menschen. Rund 10 Prozent davon wohnen in Europa, oder gut 1 Promille der Welt lebt in der Schweiz. Meine Agglomeration macht etwa 1 Prozent der Schweizer Bevölkerung aus, und unsere Familie macht etwa 0,001 Prozent unserer Stadt aus.  Wenn ich als Vater meine vier Kinder beeinflusse, habe ich rechnerisch einen direkten Einfluss auf 0,000000057 Prozent der Weltbevölkerung. Gott sei Dank nicht mehr, werden die einen sagen! Dann richtet er nicht mehr Schaden an. Was ist das schon, denken andere. Sich selber als wirksam erleben: Dieses Bedürfnis wächst schon als kleines Kind. „Freude am Effekt“ ist wahrscheinlich die erste Bezeichnung, die man in der Entwicklungspsychologie dafür gefunden hat. Ich bin überzeugt, dass dieser Effekt – etwas in der Welt bewegen zu wollen – von Gott in uns Menschen gelegt wurde. Gott hat mit jedem Menschen etwas ganz Persönliches und Individuelles vor. Für ihn sind wir nicht nur eine Nummer. Er kennt nicht nur di

Wie politisch war denn Jesus?

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Prediger sollten nicht politisieren und Politiker nicht predigen, meint SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli. Doch, für ihre Überzeugungen soll die Kirche Position beziehen, kontert Marc Jost, Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz. Ein Streitgespräch im Bundeshaus. Wann erfüllt die Kirche ihren Auftrag? Marc Jost: Sie hat grundsätzlich den Auftrag, das Evangelium zu verkündigen, und zwar in Wort und Tat. Es ist ein ganzheitlicher Auftrag, der letztlich dem Gemeinwohl und der ganzen Gesellschaft dient. Christoph Mörgeli: Ich stimme dem zu. Die Kirche hat den Auftrag, die Botschaft der Gnade zu verkündigen und den Menschen mit Seelsorge beizustehen. Sie erfüllt den Auftrag dann nicht, wenn ihre Prediger politisieren. Und umgekehrt sollten wir Politiker nicht predigen. Ist die die SVP eine christliche Partei, Herr Mörgeli? Mörgeli: Die SVP ist eine christliche Partei, gerade weil sie das nicht explizit in ihrem Namen tragen muss. Sie trägt aber das Wort «schwe

Herzliche Empfehlung!

Interview mit "20 Minuten" zu Erziehung und Gewalt

Die Fachstelle für Sektenfragen hat rund 21 evangelikale Erziehungsratgeber unter die Lupe genommen und festgestellt: Viele der Bücher raten zur körperlichen Bestrafung von Kindern - diese reicht vom Klaps auf den Hintern bis hin zum Verprügeln. Wo setzen sie die Grenze? Marc Jost  Wir verurteilen Ratgeber, die Eltern dazu auffordern, Kindern Gewalt anzutun. Ich selber bin dem besonders kritisierten Buch «Kindererziehung nach Gottes Plan» bis zu diesem Bericht in der Praxis nicht begegnet - und ich bin selber Pädagoge und habe als Vater christliche Erziehungskurse besucht. Dass gewisse Leute oder Organisationen darauf zurückgreifen, können wir jedoch nicht verhindern. Zur Person Marc Jost ist Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz, Bereich Gesellschaft - Nationale Koordination. Ausserdem ist er als Geschäftsführer des Verbandes Interaction (christliche Hilfswerke) tätig. Jost ist Grossrat im Kanton Bern und Vizepräsident der EVP-Fraktion. Er war sieben Jahre Pfarr

Beresowski - von Oligarchen, Gott und anderen Göttern

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Vor zwei Wochen ist der Oligarch Beresowski tot aufgefunden worden. Viele Medien berichteten anschliessend über Russland und dessen Wirtschaft und Politik seit der Wende. Eine Zeitung schrieb, Beresowski habe mit seinem Vermögen, seiner Vernetzung und seiner Macht die Hälfte der russischen Wirtschaft kontrolliert (!).   Ex-Präsident Jelzin: War Beresowski "sein Gott"? Das erste der zehn Gebote der Bibel lautet: „Ich bin der HERR, dein Gott... Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Waren damals vor allem Götzenfiguren die grosse Versuchung und Gefahr für die Zeitgenossen von Mose, so sind es heute andere Dinge, die den Platz unseres Schöpfers streitig machen. Ich sehe vor allem drei Götter, die dem Höchsten den Rang ablaufen wollen: Das bin ich selber, das ist unser Besitz und das sind andere Menschen. Die härtesten Konkurrenten für Gott in unserem Leben sind wir selber. Es ist die eigene Sorge, nicht zu kurz zu kommen. Der Egoismus, der sich über alles andere s

Die Bibel - falsch und überholt?

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„Gott, mag sein, dass so etwas existiert, aber die Bibel als seine Offenbarung und verbindlich zu nehmen, kann das ein vernünftiger Mensch heute noch?“ Die meisten skeptischen Zeitgenossen sind wahrscheinlich zu freundlich, als dass sie dies frei und offen sagen würden. Ich vermute aber, dass solche und ähnliche Gedanken heute viele Menschen bewegen: Die Bibel ist sie nicht eine Aneinanderreihung von Mythen und Legenden? Ist sie nicht altmodisch und kulturell überholt? Wer mit solchen Gedanken vorschnell zufrieden ist, verpasst Erstaunliches. Qumran-Rolle Wer sich nämlich die Zeit nimmt verschiedene Kommentare oder Bücher über die Bibel zu lesen, wird Überraschendes feststellen: Zum Beispiel, dass die Texte des Neuen Testamentes, die am besten historisch belegten Quellen sind. Oder dass alleine der Erzählstil dieser Schriften darauf hinweist, dass es Augenzeugenberichte sein müssen und nicht Legenden sein können. Welcher Dichter käme beispielsweise auf die absurde Idee, Frauen

Ich bin gerne Christ!

Eine Zahl des Nationalen Forschungsprogramms über die Religionsgemeinschaften liess mich aufhorchen: 111 Prozent der Mitglieder von evangelischen Freikirchen besuchen regelmässig am Sonntag einen Gottesdienst. Komisch, dachte ich. Wird da übertrieben und geschummelt? Aber nein, der Grund liegt darin, dass Gottesdienste von so genannt nicht anerkannten christlichen Kirchen auch von Gästen besucht werden, die nicht Mitglieder sind. Im Gegensatz dazu besuchen gerademal 3 Prozent der Mitglieder der evangelischen Landeskirche regelmässig einen Gottesdienst. Wie hoch auch immer der Anteil der aktiven Mitglieder sein mag, insgesamt ist es eine kleine Minderheit der Bevölkerung, die ihren christlichen Glauben aktiv lebt und bekennt. Bestimmt nicht einmal jeder zehnte Schweizer gehört zu den «religiösen Virtuosen», wie Max Weber uns einmal bezeichnete. Warum sonntags in die Kirche gehen? Glaube: Es ist ein besonderes Vorrecht der Glaubenden, dass uns jeden Sonntag die Vergebung zugesprochen wir