Die Bibel - falsch und überholt?

„Gott, mag sein, dass so etwas existiert, aber die Bibel als seine Offenbarung und verbindlich zu nehmen, kann das ein vernünftiger Mensch heute noch?“ Die meisten skeptischen Zeitgenossen sind wahrscheinlich zu freundlich, als dass sie dies frei und offen sagen würden. Ich vermute aber, dass solche und ähnliche Gedanken heute viele Menschen bewegen: Die Bibel ist sie nicht eine Aneinanderreihung von Mythen und Legenden? Ist sie nicht altmodisch und kulturell überholt? Wer mit solchen Gedanken vorschnell zufrieden ist, verpasst Erstaunliches.
Qumran-Rolle

Wer sich nämlich die Zeit nimmt verschiedene Kommentare oder Bücher über die Bibel zu lesen, wird Überraschendes feststellen: Zum Beispiel, dass die Texte des Neuen Testamentes, die am besten historisch belegten Quellen sind. Oder dass alleine der Erzählstil dieser Schriften darauf hinweist, dass es Augenzeugenberichte sein müssen und nicht Legenden sein können. Welcher Dichter käme beispielsweise auf die absurde Idee, Frauen als Zeugen der Auferstehung Jesu auftreten zu lassen, im Wissen darum, dass Frauen damals nicht einmal die Glaubwürdigkeit zugemessen wurde vor Gericht aufzutreten. Ja, die Berichte über Kreuzigung, Vergebung und weitere „Ausdrücke von Schwäche“ waren schon zur Zeit der Entstehung dieser Schriften regelrechte Stolpersteine für potenzielle Konvertiten. Welcher Religionsstifter hätte sie von sich aus erfunden, wenn es ihm um einen ansprechenden Glauben gegangen wäre? Der einzig plausible Grund, dass wir in den Evangelien so viele merkwürdige Szenen und Geschichten finden ist der, dass sie tatsächlich geschehen sind.

Soweit so gut, aber wie steht es denn um die überholten Moralvorstellungen in den vielen überlieferten Briefen? Wenn Paulus schreibt: „Ihr Sklaven, gehorcht euren Herren!“ Dann tönt das nicht nur für einen Afroamerikaner sehr befremdend. Aber interessanterweise haben sich gerade viele schwarze Sklaven mit biblischen Texten identifizieren können. 
Wie kam das?
Bibel fürs Smartphone

Vermutlich sind sie nicht bei der ersten Verwirrung stehen geblieben, sondern haben nach den zeitgeschichtlichen Umständen gefragt und dabei gemerkt, dass die Bedeutung eines Sklaven im ersten Jahrhundert nach Christus überhaupt nicht zu vergleichen war mit der brutalen Wirklichkeit des rassistisch motivierten Sklavenhandels des 18. und 19. Jahrhunderts. Mich motiviert gerade die Tatsache, dass der Sklavenhandel schliesslich durch Christen verboten wurde, bei Bibeltexten, die mir komisch vorkommen, umso tiefer in der Zeitgeschichte von damals zu forschen.

Kommentare

Keller hat gesagt…
Es ist für mich nicht nachvollziehbar wie ein erwachsener Mensch, natürlich auf die psychische Eben bezogen, so befremdete Ansichten für sich als real wahrnehmen kann. Für mich auch bedenklich und peinlich zugleich, dass in der heutigen Zeit "Religion" noch überhaupt eine Rolle spielt. Es enttäuscht mich, dass ich es noch erleben muss wie vermeintlich gesunde Männer in meinem Alter, solchen völligen abstrusen Schwachsinn vermitteln! Es ärgert mich sogar! In bin überzeugt das Menschen die religiös sind schwerwiegende psychische und emotionale Defizite aufweisen. Nicht verarbeitet Konflikte die über ein "schützendes Objekt" übertönt werden. Man sucht Halt! Halt, denn man sich selber nicht geben kann! Es ist eine Unsicherheit und Angst! Man kann seine Ängste und Unsicherheiten abgeben an eine fiktive Sicherheit! Es ist jedoch erstrebenswert und gehört zu einer gesunden Entwicklung, sich mit der Unsicherheit des Lebens zu befassen und zu lernen, mit diesen nicht beeinflussbaren Gegebenheiten umzugehen! Sie sind für mich also nichts anderes als ein Mensch der irgendwo noch ein Defizit aufweist und diese daraus entstehende Unsicherheit über einen fiktiven Schutz (Wie eine Mutter für ein Kleinkind auch ist) über einen Gott abzuwälzen. Trauen Sie sich erwachsen zu werden! Lassen Sie die Adoleszenz ganz hinter sich. Haben Sie vertrauen. Lieber Gruss 1983
der Balken im Auge hat gesagt…
"Wer sich nämlich die Zeit nimmt verschiedene Kommentare oder Bücher über die Bibel zu lesen, wird Überraschendes feststellen: Zum Beispiel, dass die Texte des Neuen Testamentes, die am besten historisch belegten Quellen sind." ….

Entschuldigung, aber das ist schlichtweg Quatsch.

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