Polit-Pause ab 1. Juni 2020

Meine Familie anlässlich des letzten Sessionstages im März 2020.
Nach 14 Jahren politischem Engagement im Grossen Rat brauche ich eine Pause. Durch und durch Politiker fällt mir dieser Schritt nicht leicht, aber es ist für die aktuelle Lebensphase vernünftig dieses politische Timeout zu nehmen. Aus beruflichen und familiären Gründen lege ich deshalb mein Amt Mitte dieser Legislatur nieder und trete per 31. Mai 2020 aus dem Grossen Rat zurück.

Neben den Tätigkeiten in der Justiz-, der Sicherheits- sowie der Staatspolitischen Kommission war für mich das Jahr als Präsident des Parlaments (2015/16) der Höhepunkt der kantonalen Politik. Gerade in jenem Jahr habe ich den Wert und die Bedeutung der Arbeit auf kantonaler Ebene hoch schätzen gelernt. Steht sie doch zwischen der lokalen Gemeindepolitik und der im Rampenlicht stehenden Bundespolitik immer wieder im Schatten, und ihre alltägliche Bedeutung geht manchmal vergessen.

Ich brauche kaum zu erwähnen, dass ich das mitmenschliche Klima im Grossen Rat als eine ganz grosse Stärke unseres Systems betrachte und deshalb hoffe, dass dieses gute Miteinander bei allen kommenden politischen Auseinandersetzungen erhalten bleibt.

Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit bei allen Kolleginnen und Kollegen, bei den Mitgliedern des Regierungsrates, bei den Mitarbeitenden der Parlamentsdienste sowie allen weiteren kantonalen Stellen, die immer wieder mit dem Grossen Rat in Verbindung stehen.








Im Schreiben zum Rücktritt (oben) könnt ihr lesen, dass es mir nicht um einen definitiven Abschied aus der Politik geht, sondern um eine Pause. Das heisst, dass ich mein Ziel in die Bundespolitik einsteigen zu können nicht aufgegeben habe. Wann es soweit kommen könnte, ist noch offen. Bestimmt werde ich bei den nationalen Wahlen 2023 wieder für ein Mandat im Bundesparlament antreten.
Wieso also jetzt aus der Kantonalpolitik aussteigen? Dies hat vor allem zwei Gründe, berufliche und familiäre. Einerseits möchte ich in den Monaten ab Sommer meiner Frau den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben und für Weiterbildungen dadurch vereinfachen, dass ich einen Tag pro Woche in dieser Einstiegsphase daheim die Verantwortung für Haushalt und Kinder übernehme. Andererseits kommt es im Juni bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA nach 8 Jahren zu einem Wechsel meines Co-Generalsekretärs. Damit ich diesem Übergang genügend Aufmerksamkeit und Energie schenken kann, erscheint es mir angebracht, in der Politik für eine Zeitlang zu pausieren.
Danke für alles Engagement der Unterstützung in der Vergangenheit! Einerseits konnte ich jetzt tatsächlich bereits 14 Jahre im Grossen Rat wirken und andererseits habt ihr jeweils mit der Unterstützung meiner Kandidatur dazu beigetragen, dass der Nationalratssitz der EVP im Kanton Bern gesichert werden konnte.

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