"Kirchenhüpfen"

Wer als Tourist an die Meeresküste fährt, geniesst da und dort das Angebot des Inselhüpfens. Man steigt in ein Boot und hat die Gelegenheit, an einem Tag mehrere Inseln zu besuchen. Was für Touristen schön und abwechslungsreich ist, wird leider für viele Christen in Bezug auf ihren Gemeindebesuch zur Gewohnheit. Je länger, je schneller fühlt sich eine Person oder eine ganze Familie dazu gedrängt, ihre geistliche Heimat auszutauschen. Sei es der inkompetente Pastor, die schwierigen Glaubensgeschwister, die mangelnden Familien oder die ungenügende Jugendarbeit; sehr schnell kommen Kirchengänger heute zum Entschluss, dass es für sie hier nicht mehr stimmt.
Ich behaupte nicht, dass es Umstände geben kann, die einen Wechsel tatsächlich nahe legen. Aber ich stelle fest, dass das „Kirchenhüpfen“ zu einer grossen Attraktion in der Christenheit geworden ist. Es braucht sehr wenig, dass die Bedürfnisse der postmodernen Predigtkonsumenten nicht mehr genügend gestillt werden.
Überhaupt stehen die eigenen Wünsche, Vorlieben und Forderungen viel zu stark im Zentrum. Es ist eine zu beglückwünschende Minderheit, die vor allem nach der Berufung und Platzanweisung Gottes auch in Bezug auf die Gemeindewahl und -mitarbeit fragt. Ich wünsche mir mehr Christen, die sich von Gott auch in schwierigen Situationen gehalten wissen und sich in nicht ganz einfache Umgebungen berufen lassen. Wieso nicht nach einem Umzug an einen neuen Wohnort Gott fragen: Wo möchtest du, dass wir unsere Gaben einsetzen? Wieso nicht um Jesu Willen und Auftrag bitten, wenn in der eigenen Gemeinschaft alles drunter und drüber zu gehen scheint? Lassen Sie doch das Hüpfen um Ihrer selbst Willen bleiben!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Denken verboten?

Was ist ein Märtyrer?

Ein Lobbyist für Gott - Porträt im Tagesanzeiger