Ein alter Zopf?
In den letzten zehn Jahren wurde das Anliegen der Diakonie und der sozialen Verantwortung in der evangelikalen Kirchenlandschaft immer wieder zum Thema gemacht und gefördert. Und dies zu Recht! Nach wie vor leben zu viele Christen mit einer dualen Weltsicht: Wir sind die gesandten Evangelisten und machen Heiden zu Christen. Das ist unser wichtigster Dienst in dieser Welt. Die anderen, die säkularisierten und areligiösen Zeitgenossen können sich um die irdischen Dinge kümmern: um Sozialarbeit, Bildung und generell um das Gemeinwohl in öffentlichen Ämtern.
Dass mit der Trennung und Priorisierung dieser beiden Aufträge je länger desto mehr Schluss gemacht wird, ist höchste Zeit. Dass jedoch erst in relativ junger Vergangenheit die Mission Jesu wieder ganzheitlicher gesehen wird, überrascht mich. Denn seit meinem Geburtsjahr ist mit der «Lausanner Verpflichtung» vor 36 Jahren auch für die weltweite «evangelische Gemeinde» festgehalten: «Missachtung der Menschenwürde, Ausbeutung und die weltweiten sozialen Missstände» müssen angeprangert werden. Ein Dauerthema seit über einer Generation könnte man meinen. Leider nein.
Offensichtlich ist es so, wie ich vor Kurzem Dominik Klenk, den Leiter der «Offensive junger Christen» (OJC) sagen hörte: «Ein Leitbild auf dem Papier nützt nichts, es muss ‹inkarniert› werden. Diakonie ist zwar ein alter Zopf und besteht nicht erst seit 1974, sondern mindestens seit Mose und Gottes Anweisungen an sein Volk. Dieser alte Zopf muss nicht abgeschnitten, sondern viel eher entflochten und entfaltet werden. Denn erst wenn Diakonie ‹Fleisch wird›, kommt das Evangelium zur Geltung.»
Dass mit der Trennung und Priorisierung dieser beiden Aufträge je länger desto mehr Schluss gemacht wird, ist höchste Zeit. Dass jedoch erst in relativ junger Vergangenheit die Mission Jesu wieder ganzheitlicher gesehen wird, überrascht mich. Denn seit meinem Geburtsjahr ist mit der «Lausanner Verpflichtung» vor 36 Jahren auch für die weltweite «evangelische Gemeinde» festgehalten: «Missachtung der Menschenwürde, Ausbeutung und die weltweiten sozialen Missstände» müssen angeprangert werden. Ein Dauerthema seit über einer Generation könnte man meinen. Leider nein.
Offensichtlich ist es so, wie ich vor Kurzem Dominik Klenk, den Leiter der «Offensive junger Christen» (OJC) sagen hörte: «Ein Leitbild auf dem Papier nützt nichts, es muss ‹inkarniert›
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